Reisebericht Samaná 2007 - Henry Mühling

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Reisebericht Samaná 2007

Reiseberichte und Geschichten

Nachdem wir am Abend vor dem Abflug wie immer unsere Koffer eingecheckt hatten - ohne Probleme - konnte dann am Sonntag unser Urlaub beginnen. Heike und Eric haben uns auch pünktlich abgeholt (Nochmals vielen Dank) und auch unser Flug nach POP startete pünktlich.
Gegen 18.30 Uhr sind wir dann in POP gelandet, wir befürchteten schon unsere Koffer nicht so ohne weiteres durch den Zoll zu bekommen (ich hatte bestimmt 10Kilo an Süßigkeiten dabei), jedoch stürzte ein junger Dominikaner auf uns zu, nahm mir die Koffer aus der Hand mit den Worten: "No Kontrolla!" und eilte mit den Koffern zum Ausgang. Henry rief: "Irena, halt die Koffer fest", ich also dem jungen Dominikaner einen Koffer (den kleinsten) aus der Hand genommen und hinterhergesaust. Henry mußte wohl oder übel mit den Zwei anderen großen Koffern hinterhereilen.
Am Ausgang dann zum Trend-Reisen-Schalter, Franca gesucht von Extra Tours, dem jungen Kofferträger 1 Euro gegeben und dann zum wartenden Taxi nach Samana.
Da wir bis zur Abfahrt noch ein wenig Zeit hatten, bin ich dann erst mal losgeschoben und habe 100 Peso Orange-Cards gekauft, um unser Handy aufzuladen.
Wir hatten aus einem Forum eine Anfrage - wer möchte Orange Card kostenlos geliehen haben - gefunden und haben uns diese zuschicken lassen.
Dann im Taxi Handy aufladen, versucht Flori anzurufen, um ihm mitzuteilen, wir sind pünktlich gelandet und werden dann so gegen 22,30 -23Uhr in der Bar Vaqueros in Naranjito sein (Ein Ort vor Los Puentes - kurz vor der Finca).
Aber Fehlanzeige, auf der Finca ist ja kein Empfang und Flori war wohl noch nicht auf dem Weg zum Nachbarort. Egal, SMS geschickt und gehofft das alles klappt
Nachdem nun auch der Rest der mitreisenden Taxigäste (für Samaná) eingetrudelt war, konnte es losgehen.
Leider war die Sonne schon untergegangen und wir konnten nicht mehr viel von der Umgebung sehen, aber die Geräusche reichten auch aus, um uns daran zu erinnern: WIR SIND WIEDER DA
In Sanchez, mußten wir umsteigen, da das Taxi nach Las Galeras weiterfuhr und nicht den Umweg über den Berg nach las Terrenas machen sollte, in dem anderen Taxi - eisgekühlt - ging es dann zu unserem Ziel, bzw. Treffpunkt.
Der Fahrer hatte schon mal von Naranjito gehört, aber die Bar Vaqueros kannte er nicht, wir schon (vom vorbeifahren), ich meinte dann zu Henry: "spätestens wenn wir Flori`s rotes Auto sehen, rufen wir STOPP"
Wir also im Auto: Augen offen gehalten um ja nicht das rote Auto zu verpassen, denn Flori`s Angabe: " der Ort kurz vorher" konnte alles sein.
Gott sei Dank, sind auch auf Samaná sogenannte Ortseingangsschilder mit dem Ortsnamen darauf, so konnten wir dann erkennen, aha hier ist Naranjito, ca 500m auf der rechten Seite war auch die Bar. ABER KEIN ROTES AUTO IN SICHT !
Herny und ich sind dann erst mal ausgestiegen, während Henry mit der Entladung unserer Koffer beschäftigt war, bin ich dann mal in die Bar gegangen und ....wer saß da an der Theke- beschäftigt mit Flirten??????

Unser Flori........man was hat der sich gefreut, stürzte gleich mit mir hinaus um "seinen" Henry zu begrüßen.
Vor der Bar stand ein silberner Pick-up - Flori`s "neues" Auto, dort wurden unsere Koffer erst mal verstaut und dann gings zurück in die Bar, Begrüßungsdrink nehmen.
Nachdem wir 2 Servicio geleert hatten, ging es dann endlich zur Finca.
Navia war wohl schon im Sessel sitzend eingeschlafen, aber durch unsere Ankunft wieder wach geworden, eiligen Schrittes kam sie die Treppe herunter und mit den Tränen in den Augen hat sie mich fast vor lauter Freude erdrückt. Diese kleine Frau hat eine Kraft in den Armen, das glaubt man gar nicht, wenn man sie sieht.
Sie wollte uns dann auch gleich bei den schweren Koffern helfen, das haben wir aber abgelehnt!!!
Also ab in die 1.Etage, zu Flori`s Wohnung, Koffer auf den Boden, aufmachen und Geschenke auspacken!!!
Innerhalb von wenigen Minuten war der Wohnzimmertisch vollgepackt mit unseren Mitbringseln, Flori hatte schon wieder vergessen, was er uns alles in Auftrag gebeben hatte und staunte nicht schlecht, beim Anblick der Mitbringsel.

Gefühlte Stunden später sind wir dann endlich ins Bett gekommen und haben bis zum Sonnenaufgang geschlafen, eigentlich zu kurz, aber die Aufregung und Freude ließ uns nicht länger schlafen.
Also raus aus den Laken und erst mal Kaffee trinken.
Navia und Alex waren auch schon auf, Alex mußte in die Schule und freute sich riesig über sein PC-Spiel.
Nach dem Kaffee ging es dann gemeinsam mit Flori zum Restaurant zum Frühstück. Vorher legten wir noch einen kurzen Stopp bei der Autovermietung von Alcide ein, dort haben wir uns für ein Grand Vitara Allrad entschieden. Zu einem Preis, der für beide Parteien in Ordnung war.
Dieser sollte uns dann - nach gründlicher Reinigung - zum Restaurant gebracht werden.
Gesagt, getan, ab zum Frühstück, bzw. Restaurant-Besichtigung. Wir kannten das Restaurant bis jetzt ja nur von Bildern und Filmen, die unsere bayrischen Freunde gemacht hatten.
Wir waren begeistert, für dominikanische Verhältnisse: TOP!!!!

Nach einem guten Frühstück mit viel Obst (Ananas und Papaya) fuhren wir dann mit "unserem" Auto (war inzwischen gebracht worden) ins "Dorf Las Terrenas" zum Einkaufen.
Da wir ja oben auf der Finca wohnen und nicht immer zum Frühstück zu Navia ins Restaurant fahren wollten, haben wir uns mit Frühstücksartikeln eingedeckt.
In Las Terrenas ist verkehrstechnisch gesehen, die Hölle los. Es gibt 2 lange und breite Strassen die längs durch den Ort führen, jeweils Einbahnstrasse in die Eine und Andere Richtung, dazwischen viele kleine "Verbindungsstrassen".
Für die tausend und abertausend Motoconchos sind Einbahnstrassen und Bürgersteige auch in alle Richtung zu befahren, wenn dies auch nicht den Verkehrsregeln entspricht, es wird einfach gemacht!
Das erschwert das Autofahren umso mehr, da man nie weiß, aus welcher Richtung oder von welcher Seite gerade mal wieder ein Concho angesaust kommt. teilweise mit den unmöglichsten Dingen "bewaffnet", quälen sich Fahrer und Mitfahrer durch den Verkehr, ohne Rücksicht auf die mitfahrenden Autos.

Nach unserer Einkaufstour und dem sicheren Verstauen in Navia`s Kühlhaus sind wir dann wieder quer durch den Ort an den Strand von Las Terrenas gefahren. Ich wollte endlich Meer sehen....
Dort haben wir dann noch HaJo getroffen und mit ihm am Strandrestaurant noch einige Zeit verbracht.
Abends haben wir dann endlich mal wieder Navia`s Kochkunst probieren dürfen. Uns zuliebe gab es Schnitzel Wiener Art, mit Patata fritta und Salat.
Die Schnitzel hätten hier in jedem XXL-Restaurant mithalten können, ob Navia geglaubt hat wir seien kurz vor dem Verhungern??? Ich ahnte ja noch nicht, das die Portionen IMMER so riesig sind.
Das sah ich dann später, als die ersten Gäste ihr Essen bekamen
Für Dominikanische Verhältnisse sind die Portionen bei Navia für uns Europäer einfach viel zu viel, ganz abgesehen davon sind die Preise dazu noch lachhaft: das teuerste Gericht liegt bei 250 Peso (umgerechnet knapp 5 Euro) und das sind eine große Portion (12Stück) Camarones mit Knoblauchdressing und Salat.
Das sie deswegen immer gut besucht sind, wunderte uns dann wirklich nicht mehr, Henry und ich haben anderswo schon viel mehr fürs Essen bezahlt aber dafür nicht unbedingt gutes Essen bekommen.
Nun nach dem Abendessen überfiel uns fast schlagartige Verdauungsmüdigkeit, dazu kam auch der wenige Schlaf die letzten Tage, so schnappten wir uns Alex (damit der früh ins Bett kam) und fuhren dann zur Finca zur Nachtruhe.
Anderntags schien schon wieder gleich morgens die Sonne. Generell hatte es dieses Mal Petrus gut mit uns gemeint, denn es hat die ganzen 2 Wochen nur einmal morgens um 6 Uhr geregnet, ansonsten schien immer und ständig die Sonne.
Auch die Temperaturen waren ständig über 30 Grad.
Nach dem Frühstück sind wir zu Jörg und Gudrun nach Las Galeras gefahren, wir hatten für die beiden auch so einiges dabei und wollten dies so schnell wie möglich "loswerden".
Also ab ins Auto und auf die Landstrassen quer über Samaná. Obwohl gerade auf Samaná viel Geld in den Strassenbau gesteckt wird, befuhren wir immer noch Strassen die übersät sind mit Schlaglöchern.
Unterwegs - nachdem das Handy endlich Empfang anzeigte- Jörg angerufen und ihm mitgeteilt: "Koch Kaffee, sind auf dem Weg und wo bitte schön, ist euer Haus???"
Also Treffpunkt ausgemacht und weiter ging´s, nach einer kurzen Pinkelpause, ging´s dann nach Las Galeras. Auch Jörg war fast pünktlich am Treffpunkt und nach einer kurzen herzlichen Begrüßung ging es ab zum Haus.
Gudrun erwartete uns schon freudestrahlend aber leicht lädiert. Die ärmste hatte sich 2 Tage vorher böse den Fuß umgeknickt und saß/lag auf der Couch und schonte ihren Fuß.
Herzliche Begrüßung und dann ging es los, erst mal umschauen, ne wat für´n feines Plätzchen haben die zwei da für sich....
Alles haben wir uns angeschaut, die Appartments, die Villa, den Pool, den Garten.....
Zur Zeit war alles leer, da die Saison erst jetzt Mitte Dezember für die beiden wieder los geht, dann sind sie ausgebucht bis Ende März. So hatten wir reichlich Zeit und konnten gemütlich mit den beiden plaudern und Neuigkeiten austauschen.
Dann fuhren wir mit Jörg noch an die Playita, einen wunderschönen, etwas versteckten Strand in Las Galeras, dort haben wir nach einem Bummel eine Kleinigkeit zu uns genommen(wobei wir fast 2 Stunden auf die Kleinigkeiten warten mußten!!!)
Mit dem Versprechen in 3 Tagen, am Freitag wiederzukommen, haben wir Jörg kurz vor dem Haus aus dem Auto geschmissen und machten uns auf den Weg zurück nach Las Terrenas.
Für den Freitag haben wir verabredet, gemeinsam in das Restaurant El Cabito (gebaut auf den Steilklippen an der Küste) zu gehen und dort bei Bernd, zu speisen.
Denn wir hatten unter anderen Mitbringseln auch für Bernd eine neue digitale Fotokamera dabei, die wir ihm gerne überreichen wollten. Aber bei dem ersten Besuch in Las Galeras war er leider nicht anzutreffen.
Bis Freitag haben wir die Tage mit täglichen Unternehmungen verbracht, wir sind dann auch
mal die neue und immer noch bebaute Umgehungsstrasse von El Catey nach Las Terrenas abgefahren. Eigentlich wollten wir zur Playa Jackson (Geheimtipp, dort ist ein richtig klasse Schnorchelgebiet, weil fast am Strand ist ein sehr großes Korallengebiet) und es hieß es gäbe nun dorthin eine Strasse, man bräuchte nur der neuen Strasse folgen und dann ginge es rechts ab zur Playa Jackson.
Gesagt getan, ab ins Auto und los ging´s. Vorbei an dominikanischen und haitanischen Bauarbeitern immer weiter auf der neuen Strasse. Einige Male mußten wir stehen bleiben, weil ein Baugerät am Berg arbeitete und des Öfteren auch mal große Felsen herunterfielen, die mußten dann erst mal auf Seite geschoben werden.  
Irgendwann ging es dann mitten in einer Baustelle nicht mehr weiter. Was nun??
Wir hatten schon kurz vorher einen der Arbeiter nach dem Weg der Playa Jackson gefragt und diese Angaben führten uns zu einem Dschungelweg der dann auch aufhörte und wir hatten so einige Schwierigkeiten mit unserem kleinen Allrad-Auto dort wieder herauszukommen( umdrehen war nicht möglich, rückwärts, steil bergauf fahren sehr sehr schwierig!!!)
Andere Arbeiter wußten auch gar nichts von einer Playa Jackson, also nutzte nun auch erneutes Fragen nichts mehr. Dann sahen wir 2 Europäer zu Fuß in der Baustelle herum laufen, als sie näher kamen, haben wir sie höflich angesprochen, siehe da einer sprach sogar deutsch. Es waren Franzosen und sie kamen zu Fuß von der Playa Jackson. Sie erzählten uns, das es eine Strasse für Autos noch nicht zur Playa gäbe, aber zu Fuß kämen wir schon hin, oder mit dem Boot (was wir ja schon einige Male gemacht hatten).
Henry wollte dann auch gleich das Auto in der Baustelle abstellen und zu Fuß weitergehen, von dieser Idee war ich alles andere als begeistert.
Was wenn unser Auto "im Weg steht", würde einer der Arbeiter uns suchen an der Playa Jackson und uns bitten das Auto zu entfernen???? Oder ein Felsen durch Arbeiten an der Steilwand auf unser Auto fiele???
Henry ließ sich schweren Herzens davon überzeugen umzukehren und dann doch lieber den Weg übers Wasser mit dem Boot zu nehmen.

Am Freitag ging es dann erneut nach Las Galeras zu Gudrun und Jörg. Wir hatten ja verabredet, abends gemeinsam zu El Cabito zu fahren und dort bei Sonnenuntergang zu speisen.
Morgens nach dem Frühstück, kleine Tasche gepackt, von Flori und auch von Navia (die das irgendwie nicht glauben wollte, das wir abends mal nicht ihre reichlichen Mahlzeiten zu uns nehmen wollten) verabschiedet und ab auf die Strasse nach Las Galeras.
Flori erinnerte uns noch, das schon einige Male ein Österreicher mit Frau im Restaurant nach uns gefragt hätte und immer wieder umsonst erschienen sei, weil wir ständig unterwegs seien. Wir teilten ihm mit, das wir ja in der Regel abends zum Essen immer da wären, nur grad heute nicht. Sollte dieses Pärchen dann wiederkommen, hätten sie wieder mal Pech gehabt. Wir wußten auch nicht, von wem die Rede ist und wer uns da so eiligst kennen lernen wollte. Aber das erfuhren wir 2 Tage später......

Am Vormittag so gegen 11 Uhr trudelten wir bei Gudrun und Jörg ein, Gudrun saß/lag immer noch auf der Terassencouch mit ihrem lädierten Sprunggelenk. Die ärmste war immer noch nicht richtig fit und konnte uns auch abends nicht begleiten.
Da es bis zum Abendessen ja noch eine Weile dauerte, hat Jörg flugs den Grill angeschmissen und uns zu Ehren seine letzten - aus Deutschland von Gudrun mitgebrachte - Grillwürstchen geopfert und Henry und er haben "Ratz-Fatz" mal eben schnell noch einen Nudelsalat gemeinsam erstellt. Wobei Jörg der Meinung war, es dauerte mindestens 2 Stunden bis der Salat fertig sei, Henry`s "20 Minuten Maximum" stimmten zwar auch nicht so ganz, aber es hätte daran gelegen, das Henry dem lieben Jörg so viel hätte erklären müßen.
"Sonst wäre das Ganze viiiieeeel schneller gegangen"

Am Nachmittag haben wir uns dann auf die Socken zu El Cabito gemacht. Vorher noch einen kleinen Stopp in Las Galeras Ortsmitte eingelegt, Zigarren und Zigarillos(Vanillas für Henry) gekauft - diese waren in ganz Las Terrenas nicht zu bekommen.
Auf halber Strecke versperrte uns eine große Strassenbau-Maschine den Weg, den wir hätten nehmen müßen. Was nun???
Jörg ans Telefon, Catrin (die Besitzerin von El Cabito) angerufen und gefragt, was machen wir jetzt????
Die Antwort: "Fahrt über die Wiese vom Hotel Casa Marina und dann seht ihr schon wo es weitergeht"

Über die Wiese vom Hotel????? na das konnte aber in der Nacht spaßig werden.....

Aber der Weg über die Wiese war wohl schon von einigen Autos befahren worden und man konnte an Hand der plattgefahrenen Wiese gut erkennen, wie es weiterging (aber es war ja auch noch hell!!!!!)
Nach 2 recht steilen Hügeln, hatten wir unser Ziel erreicht. Auto abgestellt und da kam uns Bernd auch schon freudestrahlend entgegen.
Mit viel Freude und auch ein wenig Stolz, zeigte er uns "seinen" neuen Bereich. Das Restaurant über den Klippen ist schon atemberaubend, für "Nicht-Schwindelfreie" und "Höhenkranke" absolut nicht geeignet.
Die Aussicht über den Atlantik ist schon etwas besonderes, solange man nicht nach unten in die Tiefe schaut
Wir waren wohl noch zu früh, oder John (der Eigentümer) zu spät dran, jedenfalls mußten die Tische noch eingedeckt werden und es dauerte eine Weile bis wir unsere ersten Getränke hatten. Bis dahin haben wir uns in Ruhe umgeschaut, Bernd die Kamera überreicht und Neuigkeiten ausgetauscht.
Endlich konnten wir uns zu Tisch setzen und Bernd schob ab in Richtung Küche. Inzwischen waren noch weitere Gäste eingetrudelt und während des Plauderns stellte sich heraus, das man sich eigentlich kannte. Waren es doch Samana-Foren-User, die ihren Urlaub im Casa Marina verbrachten. Nun lernte man sich auch persönlich kennen.

Langsam ging die Sonne unter und es war eine ganz romantische Stimmung, es hat schon etwas ganz besonderes dort oben zu sitzen......
Nun tauchte auch Bernd wieder auf, mit einer "bunten Platte", diese Platte hatte einen Durchmesser von gut 60cm, was da alles drauf war, aber inzwischen waren wir zu viert (für Gudrun hatten wir Ersatz durch PL -Peter Lack- gefunden) und haben es uns richtig gut schmecken lassen. Den Abend konnten wir gut genießen und es wurde viel erzählt und gelacht.
Mit dem Rückweg hatten wir es ja auch nicht eilig und so machten wir uns dann mit Bernd (der um 22 Feierabend hatte) auf den abenteuerlichen Rückweg.
Aber alles ging gut, wir sind heil angekommen und haben bei Bernd noch 1-2 Gläser Rum zu uns genommen, seine neue Bleibe besichtigt (das Appartment oben bei El Cabito war zur Zeit an Feriengäste vermietet und John hat für Bernd ein App. im Ort besorgt) und dann haben wir so gegen Mitternacht den Weg zum Casa Blanca angetreten um auch Gudrun von unserem Abend zu berichten.
Danach machten wir uns dann schliesslich zu unserem Domizil auf.
Sehr spät ging es dann endlich ins Bett, jedoch um 5 Uhr morgens saßen Henry und ich kerzengerade im Bett. Luftlinie ca 100 Meter, hatte ein Metzger sein Domizil, der hatte nichts besseres zu tun, als Samstag morgen in aller Frühe ein Schwein zu schlachten, um die "Sauerei" zu übertönen, hatte er eine CD aufgelegt und die Lautstärke mit Hilfe von - ich weiß nicht wie vielen Verstärkern- bis hinten hin aufgedreht und beschallte uns damit mitten in der Nacht.
Da halfen auch keine Ohrstöpsel, ca 1 Stunde später konnten wir nochmals für kurze Zeit - bis Sonnenaufgang - schlafen, dann war die Nachtruhe endgültig vorbei.
Das Frühstück bei Gudrun und Jörg entschädigte uns für die Grausamkeiten der Nacht.
So langsam machten wir uns dann wieder auf den Weg zurück nach Las Terrenas.
Mittags gegen 13Uhr waren wir - auf halber Strecke nach Las Terrenas - zum Essen eingeladen worden, bei unserem Freund Nelson und Familie.

Den "jungen" Mann (inzwischen auch schon 37Jahre alt) hatten wir ein paar Tage vorher in Samana-Stadt zufällig angetroffen, wir hatten uns 3 Jahre nicht gesehen und die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten riesengroß. Wir sind wie seine Geschwister für ihn und haben es damals sehr bedauert, das er nicht mehr im Hotel tätig war und wir auch nicht wußten wohin er umgezogen sind. Schließlich kennen wir ihn schon seit fast 10 Jahren und in alle unseren Urlauben haben wir uns immer irgendwie und irgendwo getroffen, bis auf die letzten 3 Jahre, da war er nicht mehr in Las Terrenas tätig. Inzwischen arbeitet er als Reiseleiter und macht Touren von Punta Cana nach Samana z.B. "Barardi-Insel" und Los Haitises.
Nelson war damals im Portillo angestellt.  Ein junger Dominikaner, der sich fleißig hochgearbeitet hat, von der Strandhandtuchausgabe (dort hat er mit Hilfe von Büchern und Touristen mehrere Sprachen gelernt) bis hin zum Rezeptzionisten.
Jedenfalls war das Wiedersehen eine große Überraschung und er wollte uns so schnell gar nicht gehen lassen, also sind wir mit ihm nach Hause gefahren und haben seiner Familie Hallo gesagt. Seine Frau kannten wir noch, da waren sie noch verlobt. Das sind sie inzwischen wohl immer noch, geheiratet haben sie nicht, aber sie haben inzwischen einen 2jährigen Sohn.
Gott sei Dank, hatte ich im Auto immer noch Kinderspielzeug und Stofftiere, da konnte ich dem Kleinen Oskar und seinen 2 Halbgeschwistern eine kleine Freude machen.
Nelson und seine Familie wohnen auf dem Land in der Nähe der Bucht von Samaná, halt Dominikanisch- einfach. Da wir völlig überraschend im "Türrahmen" standen, war die arme Esperanza natürlich nicht auf Besuch eingerichtet. Aber das störte Nelson überhaupt nicht, flugs wurden die Kinder los geschickt, Obst von den Bäumen zu pflücken, bei Nachbarn (alles Familie von Esperanza) selbst erzeugten Honig zu besorgen und Wasser zum Trinken, Stühle wurden organisiert und wir mußten bleiben.
Um der armen Esperanza aber aus ihrer Verlegenheit zuhelfen, haben wir für ein paar Tage später - Samstag Mittag - eine Verabredung zum Mittagsessen getroffen und so konnten/durften wir nach einer Weile uns auch verabschieden.
Nun war Samstag Mittag und wir befanden uns auf dem Weg zu Nelson und Esperanza. Durch die viele Erzählerei auf dem Hinweg hatten wir nicht so genau auf die Abbiegung geachtet, die wir nehmen müßen um zu Nelson`s Haus zu kommen. Das hieß nun für uns, LANGSAM fahren!
Aber wir waren gar nicht so dumm und sind an der Einfahrt NICHT vorbeigefahren
dann ging es über Feld- und Wiesenwege bis hin zu Nelson`s Haus. Nach herzlicher Begrüßung und Freude, das wir wirklich den Weg gefunden hatten, Nelson hatte da auch so seine Sorgen, aber mein Hinweis ich hätte ja letztens seine Telefonnummer bekommen, da hätte ich ggf. angerufen und ihn um Hilfe gebeten, hat ihn dann beruhigt.
Da es bis zum Essen noch ein wenig Zeit war, zeigte er uns sein neuestes Vorhaben: ein neues Haus und dazu aus Stein gemauert.
Die Grundmauern standen schon so ca 50 cm hoch, Wohnfläche schwer zu sagen, aber so um die 40-50 qm. Für dominikanische Verhältnisse schon recht großzügig. Zur Zeit bewohnte er mit Frau und 3 Kindern knapp 15qm. bzw. 15qm waren überdacht und mit Holzwänden versehen, "wohnen" ist ja nicht wie hier IM Haus, sondern eher draußen vor der Tür.
Obwohl er ganz gut verdiene, dauere es aber noch eine Weile bis das Haus fertig sei, meinte Nelson. Hoffte aber bald  -nächstes Jahr- fertig zu sein, damit wir, wenn wir wieder mal nach Samaná kämen - bei ihm wohnen könnten.
Nachdem wir unsere Skepsis geäussert hatten, das er sicherlich noch 2 Jahre benötigt, meinte
Nelson nur: "Laßt euch überraschen, ihr werdet sehen"
Das denken wir uns auch das wir "sehen" werden, nicht vielmehr, als jetzt schon steht......  Vamos a ver!
Dann war Essenszeit, Esperanza hatte mit viel Liebe Fisch (Dorade) frittiert, dazu Reis, Tostones und Salat zubereitet.
Alles auch recht gut gewürzt und wir haben mit Genuß gegessen, wenn auch beim Fisch noch alle Gräten vorhanden waren (das machte das Essen so schön langsam, weil man beschäftigt war blos keine Gräte zu verschlucken), aber egal. Wir sind da nicht so empfindlich.
Nach dem Essen haben Esperanza und ich gemeinsam abgewaschen und nett geplaudert. Sie ist Krankenschwester und momentan arbeitslos, damit sie sich um die Kinder, besonders um den 2jährigen, kümmern kann. Mutterschaftsgeld so wie hier, gibt es da unten natürlich nicht und somit muß der Verdienst von Nelson für alle 5 Köpfe reichen. Somit zieht der Hausbau sich halt in die Länge, Esperanza hat auch herzlich gelacht, als ich ihr erzählte das Nelson im Frühjahr 2010 fertig sein will.

Am frühen Nachmittag haben wir uns dann von den Dreien (die 2 größeren Kinder waren nicht vor Ort) verabschiedet und werden sie sicher irgendwann wieder besuchen.
Dann ging es weiter nach Las Terrenas....

... in Las Terrenas bzw. in Navia`s Restaurant angekommen, wurden wir schon vermisst.
Navia wollte gleich wissen, was wir denn essen möchten - scheinbar hat sie geglaubt das es auf ganz Samaná sonst nix zu essen gibt - aber jetzt schon wieder essen: NEIN danke.
Mit den Worten: "wir haben noch keinen Hunger" haben wir uns zu Flori mit an den Stammtisch gesetzt. Erst spät am Abend haben wir eine "kleine" Portion frisch gekochte Gulaschsuppe gegessen. Gott sei Dank ist es nicht aufgefallen, das es schon so spät war, weil Navia und ihre Mädels so emsig in der Küche beschäftigt waren.
Das Restaurant hat sich kurz nach unserer Ankunft gut gefüllt und bald jeder Tisch war gut 2mal neu besetzt.

Am Sonntag fuhren wir mit Navia, Flori (Sonntags ist "Ruhetag") und Alex tradionsgemäss zur "schönsten Bar der Welt" an der Playa Coson.
Dort hatte sich auch erfreuliches getan. Valerio -der Besitzer- hatte sich eine junge Dominikanerin mit ins Geschäft geholt und nun gab es gescheite Tische und Stühle (zwar immer noch Monoblock - aber schon mehrere) und etwas Dekoration auf dem Tisch. Was aber viel wichtiger war: es gab endlich reichlich Brugal Extra Viejo!!!!!
Das war früher immer bei Valerio ein Problem, oft genug haben wir uns den Rum selber mitgebracht, weil es viel zu oft - fast immer - passierte, das nach Einem Servicio, von Valerio die Meldung kam: "Der Rum ist alle!".
Während wir dort saßen, kam ein Europäisches braungebranntes Pärchen auf uns zu und sprach uns mit unserem Namen an. Da waren wir mehr als nur erstaunt, denn wir kannten sie nicht.
Es waren Peter und Hermine (Pezo), die schon seit einer ganzen Weile bei Flori nach uns gefragt hatten. Der hatte ihnen gesagt, das wir "ab Montag den ganzen Tag im Restaurant sitzen". Das war ja nun absolut nicht so.
So lernten wir wieder mal nette Menschen aus dem Internet persönlich kennen. Sie waren schon seit 5 Wochen vor Ort (es war nicht zu übersehen, das sie auch immer schönes Wetter hatten und flogen 1 Tag vor uns wieder nach Hause. Die beiden waren nämlich unverschämt braun gebrannt!
Gemeinsam mit noch einigen anderen haben wir einen fröhlichen Nachmittag an der Coson verbracht.
Abends fuhren wir mit Flori und Navia nach Naranjito ins Vaqueros(unsere "Ankunftsbar") für einen längeren Absacker.

So haben wir die erste Woche recht schnell erlebt und viele(s) wiedergesehen. Auch wenn ich/wir viel Negatives in den letzten Monaten gehört habe, gerade über die Halbinsel Samaná, so haben wir nichts Negatives erlebt, eher das Gegenteil. Wir sind überall herzlich empfangen worden und auch unsere "alten" Bekannten haben sich riesig gefreut uns wiederzusehen.

Flori hat uns zu Ehren seine Weihnachtsfeier für die Stammgäste vorgezogen und uns zum "Abschied" am Samstag ein Spanferkel gegrillt.
Das "Spanferkel" - man kann aber sehr gut von einer Span-SAU sprechen (35Kilo) - sollte eigentlich über Holzfeuer stundenlang gegrillt werden. Eine - aus Deutschland eingesandte - Grillvorrichtung aus Stahl mit Elektroantrieb war vorhanden, war auch schon 2mal benutzt worden, maximum Gewicht des Grillgutes war mit 50 Kilo angegeben.
Nun Flori in aller Hergottsfrühe zum Restaurant gefahren, Feuer angezündet mit Hilfe von Jürgen und Manolo, Schweinchen (wurde den Tag vorher schon mariniert und auf die Grillstange gezogen) aus dem Kühlhause geholt, auf die Vorrichtung gelegt und ab ging der Grill.
Aber welch ein Riesenschreck, so ca nach 1,5 Stunden brach die Stange entzwei und das Schwein fiel zu Boden. Also Stange raus, wieder zusammengeschoben und wieder hinein ins Schwein und wieder auf den Grill. Keine 5 Minuten später - schwups das gleiche nochmal, Stange in der Mitte auseinander, Schwein auf den Boden.
Den Wutschrei von Flori hat sicher ganz Las Terrenas gehört!

Kurze Zeit später - nach dem Wutschrei - tauchten dann Henry und ich am "Tatort" auf. Auf Flori`s Gesicht war noch deutlich zu erkennen, was denn los war. Also, Henry "Ärmel" hochgekrempelt (in weiser Voraussicht hatte er nicht das Ausgeh-Hemd angezogen) und das Schwein in 4 Teile zerlegt und ab in den großen Konvektomaten - Navia`s Küche ist schon mit einigen professionellen Geräten ausgestattet.

Dort wurde dann das Schwein über etliche Stunden wunderbar zart gegrillt, durch das "angrillen" über Feuer, fehlte auch der typische Rauchgeschmack nicht.
Flori hat zwar eine Ewigkeit gebraucht um sich wieder zu beruhigen, eigentlich wollte er gleich in Deutschland anrufen und den Hersteller dieser Grillvorrichtung zur Schnecke machen, dafür mußte dann jeder Gast "eine Führung" zum defekten Grillstab machen und sich haarklein erklären lassen, was denn da am frühen Morgen passiert war.

Dazu gab es schon traditionell Navia`s hervorragenden Kartoffelsalat, Krautsalat und noch jede Menge andere Salate. Henry hat dann in der Küche auch noch mitgewerkelt, unter anderem hat er es sich nicht nehmen lassen mit den "Küchenhilfen" Kartoffel-Wett-Pellen zu veranstalten, ist ja wohl klar wer dabei gewonnen hat.

Die ersten Gäste trudelten bereits so gegen 11Uhr ein und es war den ganzen Tag ein Kommen und Gehen, bis abends um 22.30Uhr. Alle waren restlos zufrieden, keiner ist hungrig nach Hause gegangen, im Gegenteil, die "Mittagsgäste" tauchten am Abend nochmals auf und konnten auch noch zum zweiten Mal gesättigt werden.
Dann wurde das Restaurant endlich geschlossen und die Belegschaft konnte völlig erschöpft den Heimweg antreten.

 
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