Reisebericht Samaná 2004 - Henry Mühling

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Reisebericht Samaná 2004

Reiseberichte und Geschichten

Reisebericht El Portillo vom 04.03.04-17.03.04

Irgendwann Ende letzten Jahres erreichte uns aus dem Süden Deutschlands eine E-Mail von Erich und Macrina.
Sie hatten im Samana-Forum unseren Reisebericht vom Casa Marina Bay gelesen und dort auch erfahren dass wir auch schon im El Portillo waren. Nun wollten sie von uns wissen welche Anlage für ihre Bedürfnisse die bessere ist.
Je mehr wir über das Thema Samana schrieben, desto mehr stellte sich auch bei uns das Fernweh ein. Wir waren ja schon fast ein Jahr nicht mehr dort gewesen.
Die ersten Entzugserscheinungen zeigten ihre Symptome. Wir schauten Video-Filme und Fotos von unseren Urlauben auf Samana an, hörten dazu Radio-Bachata aus dem Internet. Im Februar fassten wir dann kurzerhand den Entschluss einen erst im Juni geplanten Urlaub vorzuziehen und per Last-Minute Angebot im Internet Samana zu buchen.
Der Urlaubszeitpunkt den auch Erich und Macrina gewählt hatten, Anfang bis Mitte März, war auch für uns terminlich gut planbar. So planten wir den Urlaub mit den beiden gemeinsam zu verbringen. Scheinbar endlose 4 Wochen vergingen, bis wir am Morgen des 04.03.04 endlich in den Flieger einsteigen konnten. Allein auf den Flügen erlebt man ja schon eine ganze Menge. Für die einen mag es eine Strapaze sein, wir sehen es eher als interessanten Zeitvertreib. Man sieht Menschen die manchmal unterschiedlicher nicht sein können. Die deutsche Frau mit ihrem farbigen Kind, die es ihrem dort lebenden dominik. Freund präsentieren wollte. Oder, der Alt-Hippi der auf dem Weg nach Samana(wir sahen ihn später in Heidis Arche Noah) war, um dort mal „richtig die Sau rauszulassen“.
Die Passagierin die sich einfach von ihren frisch gekauften Kopfhörern - Marke LTU- nicht trennen wollte und diese auch noch auf der Toilette aufbehielt. Selbst Unterhaltungen in der Schlange vor der Toilette schienen ihr mit Kopfhörern keine Mühe zu bereiten, auch wenn so mancher Satz wiederholt werden musste.
Der ältere Herr der es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht hatte, sich grundsätzlich so vor den Bordfernseher zu stellen, dass auch wirklich keiner mehr aus unserer Sitzreihe etwas sehen konnte.
Er stellte sich im Abstand von ca 30cm vor den Fernseher und bewunderte die bunten Bilder. Auf die Idee dass der Fernseher nicht nur zu seiner eigenen Belustigung - Unterhaltung beim Warten auf eine freie Toilette- angebracht wurde, schien er nicht zu kommen. Im Laufe des Fluges wurde er mehrfach von anderen und auch uns gebeten einen Schritt zur Seite zu gehen. Das er dann auch mit viel Entschuldigungen immer wieder tat. Nur scheinbar schien er starken Gedächtnisverlust zu haben, denn nach 30Min. stand er wieder davor. Derer weiterer Beispiele könnten wir noch endlos aufführen.
Um 13.45Uhr Ortszeit Puerto Plata, waren wir endlich da. Raus aus dem Flugzeug , durch die Passkontrolle, Koffer vom Kofferband holen, dabei den Kofferträgern Laut und Deutlich ein NO GRACIAS entgegenschmettern. Zum wartenden Bus, Gepäck verstauen und nach dem Einsteigen in den Bus selbigen gleich wieder verlassen. Denn die Temperaturen im Bus erinnerten uns zu sehr an heimische Temperaturen. Ohnehin hatten wir ja die letzten 11 Stunden gesessen und so waren wir froh, uns vor der fast 4Stündigen Fahrt nach Las Terrenas – mit umsteigen in Sanchez- noch ein wenig die Beine vertreten zu können, dabei die herrliche feuchtwarme Luft und den blauen Himmel zu genießen. Wir sahen uns an, und waren wieder einer Meinung: Sicherlich ist der Weg recht weit, aber er lohnt sich allemal. Auf der Busfahrt sogen wir die Umgebung förmlich in uns auf. Viele bunte Bilder zogen an uns vorbei.
Spielende Kinder, blühende Bäume und Sträucher, grüne Reisfelder, Palmen und immer wieder Palmen. Je weiter wir nach Samana fuhren, desto grüner und fruchtbarer wurde die Landschaft. Unser dominik. Reisebegleiter sprach besser Deutsch wie wir Spanisch und Henry nutzte die lange Fahrtstrecke um sich ein wenig mit ihm zu unterhalten.
Die Themen: Preisentwicklung und Verfall des Peso, sowie die politische Entwicklung seit Hippolito. Im Hotel El Portillo angekommen, ging es zum Einchecken an die Rezeption. Nach den üblichen Formalitäten, erkundigten wir uns nach der Zimmernummer von Erich und Macrina, die einen Tag vor uns angereist waren. Welch eine Freude und Überraschung, denn sie standen bereits hinter uns. Hatten sie in der Lobby schon auf uns gewartet. Wir verabreden uns für 20Uhr im Restaurant. Ab aufs Zimmer, Klamotten runter, frisch gemacht, endlich leichte Kleidung angezogen und ab zum Abendessen. Wir hatten uns alle natürlich reichlich zu erzählen. Im Gegensatz zu uns, waren die beiden nicht nur das erste Mal in diesem Hotel sondern auch das erste Mal auf Samana. Am nächsten Tag ging es für uns vier, zu Fuß am Strand entlang nach Las Terrenas. Geld eintauschen, bummeln.
Genauso wie wir das erste Mal begeistert waren von der Schönheit der Landschaft, Meer - Palmen - Strand - Sonne usw. wurden auch die beiden von den Eindrücken überwältigt. Jede Bucht schien schöner wie die vorangegangene. In Las Terrenas angekommen, ging es zuerst zu Fort Knox im Paseo-Center, eine der inzwischen unzähligen Wechselstuben von Las Terrenas. Wir hatten uns für Euro-Traveller-Checks entschieden. Bei einem Kurs von 1 Euro=54 Peso. Erst später entdeckten wir den Geldautomaten im Paseo Center, der einen deutlichen besseren Wechselkurs (1 Euro = 59 Peso) ausspuckte, sofern man im Besitz einer EC-Karte mit Maestro Zeichen ist. Das Geld abheben am Automat funktioniert genauso unproblematisch wie auch hier daheim. Einziger Unterschied, die Benutzersprache ist Englisch oder Spanisch. Dann ging es um die Ecke ins Internet-Cafe, um den zu Hause gebliebenen eine kurze Mail zukommen zu lassen.
Im Cafe kamen auch gleich die ersten Schuhputzkinder auf uns zu. Sie wollten für ein paar Peso auch unsere Sandalen putzen.
Der schon geübte und trainierte traurige Blick und Handzeichen auf den Bauch - für Hunger, ließen auch uns nicht kalt. Doch statt die Kiddies mit ein paar Peso abzuspeisen, haben wir sie zum Essen eingeladen. Das lehnten sie ab und wollten lieber Peso in bar haben. Das lehnen wir aber ab.
Sie würden das Geld aller Wahrscheinlichkeit nach Hause bringen und den Alkoholkonsum des Vaters unterstützen. Aber Cola und Eis haben sie dann doch noch angenommen. Nach dieser Erfrischung für uns alle schlenderten wir über die Strassen von Las Terrenas, welches wir das erste Mal vor 5 Jahren kennen gelernt hatten. Im Laufe der Jahre hatten wir jedes Mal bei unserem Besuch den Wachstum des ehemals kleinen Fischerdorfes beobachtet.
Die Vielzahl der Motoconchofahrer ist mit einer ganzen Menge Autos im trubeligen Verkehr angewachsen. Ein für uns Europäer, scheinbar ungeordneter Verkehr, bewegt sich auf der Strasse. Jedoch zeigt sich bei genauem Hinsehen, das die Hauptverkehrsregel in gegenseitiger Rücksichtnahme und Verzicht auf starre Regeln besteht. Wir waren oft auf den Strassen von Samana unterwegs und haben noch nie einen Unfall gesehen. Das dies für keine Erhebung zur Statistik ausreicht, wissen wir. Im Gegenteil, leider haben wir oft genug erfahren, dass es tödliche Unfälle gegeben hat. Aus unserer Sicht hat der oft tödliche Verlauf eines Unfalls mit dem Verzicht auf Eigenschutzmassnahmen zu tun. Anschnallen, einhalten der angegebenen Höchstgeschwindigkeit (wobei bei den meisten Fahrzeugen der Tacho nicht funktioniert) oder das benutzen von Helmen ist auf Samana eher die große Ausnahme. Und wenn man beobachtet was und wer alles auf einem Motoconcho oder Guagua transportiert wird, erstaunt es doch, dass nicht noch mehr passiert. Nach einem ausgiebigem Bummel auf der Hauptstrasse von Las Terrenas ging es zu Fuß, wieder am Strand entlang, zum Hotel zurück. Ab auf Zimmer, Badezeug an und rein ins Meer. Auch wenn der Himmel bewölkt, das Wasser nicht ganz so klar, war es doch ein sehr angenehmes Gefühl. Schnorcheln war leider wegen des aufgewühlten Wassers nicht so gut möglich. Aber wir waren ja auch gerade erst angekommen und es lagen noch einige Tage vor uns. So nutzen wir die Zeit bis zum Abendessen und verteilten die Geschenke die wir für einige Mitarbeiter im Hotel mitgebracht hatten. Im Laufe der Jahre hatten wir uns mit einigen angefreundet und erfreulicherweise waren sie noch keiner Sparmassnahme zum Opfer gefallen. Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten recht groß. Nach dem Abendessen welches wir wie immer im A la Carte Restaurant „Almendro“ eingenommen hatten, ging es zur abendlichen Unterhaltungsshow der Animateure.
Im Hauptrestaurant kann man vom Büffet essen, welches sehr vielfältig und auch reichhaltig ist. Zwischendurch ein paar Worte zum Hotel selbst. Das El Portillo ist mittlerweile ca 20 Jahre alt und dementsprechend in die Jahre gekommen. Die salzhaltige Luft und das Wetter- Sonne Wind und Regen- haben ihre Spuren hinterlassen.
Dazu kommt, dass die benutzen Baumaterialien nicht immer europäischen Standard haben.Die Zimmer sind groß, sauber und zweckmäßig eingerichtet. Die großen King-Size Betten sind sehr bequem. Die Hotelanlage besteht aus einem parkähnlichem Komplex in dem die 2-3stöckigen Appartementgebäude weitläufig integriert worden sind. Kein Gebäude ist höher wie die Palmen. Zwischen den einzelnen Gebäuden wurden jede Menge Palmen, Bäume und blühende Sträucher gepflanzt. So dass man, egal von welchem Balkon oder Terrasse man herausschaut nur ins Grüne sieht. Trotzdem hätte das Hotel eine Generalsanierung dringend nötig. Spießer bzw. Menschen, die nicht 5 gerade sein lassen können, sind hier fehl am Platz. Wer jedoch mit kleinen Schönheitsfehlern leben kann, wird mit einer traumhaften Umgebung, endlosen menschenleeren Stränden, unglaublich freundlichen und hilfsbereiten Hotelmitarbeitern und gutem Service entschädigt.
Der nächste Tag diente der Erholung und Akklimatisierung. Außerdem hatten wir in good Old Germany unsere Schnorchelausrüstung um ein paar gute Flossen erweitert. Dies musste nun mal ausprobiert werden. Leider hatte es ein paar Tage vor unserer Ankunft tagelang geregnet und gestürmt, so dass das Meer noch nicht ruhig genug war.
Die Sicht unter Wasser war stellenweise noch mangelhaft. Es besserte sich jedoch im Laufe unseres Urlaubs stetig. Bei weiteren Schnorchelexkursionen konnten wir einige Meeresbewohner aus der Nähe sehen, wie z.B. Stachelrochen, Muränen, Papageienfische, einen Barracuda, Tintenfische und einiges mehr. Selbst den Singsang der Buckelwale haben wir gehört und einige Tage später konnten wir sogar vom Strand des El Portillo die Wale springen sehen. Dieses Naturschauspiel (die Wale sprangen wirklich sehr hoch aus dem Wasser) war ein wunderschöner Anblick. Leider hatten wir wie üblich, bei dieser Gelegenheit keine Kamera zur Hand. Sonntag ging es dann zur „schönsten Bar der Welt“. Auf der Samana-Page hatten wir gelesen, dass dort am Sonntag der „Sonntagshöck“ stattfindet. Außerdem hatten wir für Bernd ein paar Kleinigkeiten mitgebracht, die er auf Samana nicht bekommt. So machten wir uns auf den Weg, erst zu Pino de Austria, bei dem Bernd zur Zeit ein Appartement gemietet hat. Danach weiter immer am Strand entlang, am El Guatapanal vorbei, bis zur schönsten Bar der Welt. Zu Fuß von Las Terrenas aus, in ca. 1,5Std. zu erreichen. Auch hier gerät man von einer schönen Bucht zur nächsten.
Allein der Weg dorthin ist ein Erlebnis. Die Bar selbst, ist recht unscheinbar, allein ihre Lage rechtfertigt den Namen. Zusammen mit Einheimischen Residenten und anderen Touristen sitzt man ungezwungen an einem großen Tisch, rückt zusammen und genießt bei gutem Essen, Rum Bier und Cola, den Sonntag. Dabei wird gelacht, viel erzählt und zu Merengue getanzt. Schöner kann eine Woche nicht ausklingen. Wir hatten uns mit Bernd verabredet um mit ihm Ende der kommenden Woche eine Tour über die Insel zu unternehmen. Ein paar Tage später hatten wir uns über das Hotel ein Motorrad gemietet, welches von Daytona auch mit dominik. Zeit (30Minuten zu spät) ins Hotel gebracht wurde.
Da es der Anfang des Urlaubs war, hatten wir noch einige Dollarnoten. Der Preis war ok, 21Doller plus 3Dollar Versicherung. Auch war an dem Motorrad- bis auf fehlende Rückspiegel- nichts auszusetzen, motormäßig in gutem Zustand. Wir sind den ganzen Tag damit unterwegs gewesen. Unsere Tour ging nach Las Galeras über El Limon und Santa Barbara de Samana. In unserem vorangegangenen Reisebericht hatten wir schon berichtet, dass die Strasse bis Santa Barbara in sehr gut geteertem Zustand ist. Direkt hinter Santa Barbara ist die Strasse jedoch nur mit höchster Konzentration und Vorsicht zu befahren. Dort reiht sich Schlagloch an Schlagloch, dazwischen Bodenwellen.
Stellenweise ist die Schrittgeschwindigkeit noch zu hoch. Dies hat sich bis zu unserem jetzigen Urlaub noch immer nicht geändert.
Nach ca 3-4 Kilometern kommt man wieder auf einer relativ gut erhaltene Strasse. Dies führt dann immer weiter geradeaus bis nach Las Galeras. Am Ende dieser Strasse gelangt man zu einer Art Restaurant. Diese von uns noch vor einem Jahr geschilderte blaue Fischerhütte, befindet sich zur Zeit im Umbau. Das Dach wurde komplett neu gemacht und alles wird ein wenig größer. Die dominik. Mamas, die dieses Freiluftrestaurant betreiben, haben scheinbar auch erkannt, dass man mit Expansion noch mehr Peso verdienen kann. Wer jedoch glaubt, dass diese Umbaumaßnahmen, eine Stillegung des Restaurantbetriebes zur Folge haben, der irrt. Trotz allem, wird dort hervorragend gekocht, gegessen und getrunken.
Zwischen Gästebedienung und Fisch waschen, wird noch schnell eine Ladung Sand-Lehm und Steine in die Schubkarre geschaufelt und von A nach B transportiert. Die Preise für absolut fangfrischen Fisch, Langusten oder Gambas, Hähnchen sind bei Umrechnung in Euro noch sehr niedrig. So kostet z.B. eine gegrillte Dorade mit Limetten und eine Riesenportion Reis mit Bohnen(hätte auch für 2 Personen gereicht) 180 Peso, das waren umgerechnet 3,33Euro.
Unvorstellbar für deutsche Verhältnisse. Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es zum Tourist-Office. Hier kann man für wenig Peso im Internet surfen und preiswerte Vanillas kaufen. Hier ist überraschenderweise der Wechselkurs noch günstiger, wir haben für 1 Euro - 55 Peso bekommen. Auch die Preise für Zigarren und Rum sind in Las Galeras niedriger wie in Las Terrenas. Ansonsten gibt es eigentlich nicht viel, was einen nach Las Galeras zieht. Im Gegensatz zu Las Terrenas findet man hier noch die absolute Ruhe und Beschaulichkeit, die es in Las Terrenas schon lange nicht mehr gibt. Dort ist es laut und hektisch. Es lärmt und stinkt nach 2 Takt Mischung. Staub und Abgase liegen in der Luft. Am Nachmittag machten wir uns wieder auf den Rückweg. Zwischenstopp in Santa Barbara, um unserem strapaziertem Hinterteil ein wenig Erholung und Durchblutung zu gönnen. An der Hafenpromenade sitzend stellten wir fest, dass auch hier in Santa Barbara viel umgebaut wird.
Die Hafenanlagen sind immer noch nicht fertig und man hat inzwischen mit dem Umbau des Hotels Cayacoya begonnen. Einige kleinere Geschäfte sind geschlossen und auch hier sieht man sehr oft das Schild: Se vende (Zu verkaufen). Der Ausbleiben der Touristen ist auch hier, wie überall auf Samana deutlich zu spüren. Nach einer Erholungspause ging es zurück ins Hotel.
Gegen 17Uhr wurde das Motorrad von Ricki wieder abgeholt, er hatte es uns ja morgens gebracht.
Bis dahin waren wir eigentlich recht angenehm von den Geschäftspraktiken der Firma Daytona überrascht. Dies sollte sich jedoch ein paar Tage später grundlegend ändern. Wir hatten uns wie erwähnt mit Bernd zu einer Jeep-Tour verabredet und bei Ricki einen Jeep geordert. Dieser sollte uns um 9Uhr ins Hotel gebracht werden. Diesmal erschien jedoch nicht Ricki, sonder nach einer erneuten Verspätung von 30Min. (wir waren mehr als unruhig, schließlich hatte Bernd uns gebeteten pünktlich zu sein, um den Tag auch zu genießen) ein junger Mann mit wehendem langen Haar in Begleitung einer jungen blonden Frau. Das Paar sprach und verstand kein Deutsch. Fast nebenbei murmelte er ein kurzes SORRY für die Verspätung. Nach dem Ausfüllen des Mietvertrages ging es um das Bezahlen. Wir hatten von vornherein ein Preis für den Jeep ausgemacht. Abgemacht war ein Preis von 67 Dollar incl. Vollkasko-Versicherung. Das waren zum Zeitpunkt unseres Urlaubs (vor 2Wochen) ca 2881.00Peso. Als wir in Peso zahlen wollten, erhöhte sich plötzlich der Preis erheblich. Der Mitarbeiter von Daytona erklärte uns, er müße die Peso in Dollar umtauschen und der Umtauschkurs bei seiner Bank läge erheblich über dem Wechselkurs. So wollte er plötzlich 500 Peso mehr haben, umgerechnet 10 Euro, bzw. 12 Dollar.
Bei diesem offensichtlichen Beschiss und dem plötzlich sehr aggressivem Auftreten des Mitarbeiters haben wir ihn mitsamt Begleitung und den Jeep kurzerhand wieder zurück geschickt. Einziger Wermutstropfen wir mussten nun Bernd erklären, dass er sich die für uns reservierte Zeit leider anderweitig nutzen musste. - Lieber Bernd, an dieser Stelle, noch einmal Sorry aber Du hättest an dieser Stelle wohl genauso gehandelt. Leider war es uns dann auch nicht mehr möglich so schnell und kurzfristig ein anderes Fahrzeug aufzutreiben. Wir hoffen, wir machen die Tour ein anderes Mal. Spätestens im März 2005 werden wir uns wiedersehen. – Da auch Erich sich eine Magenverstimmung zugezogen hatte haben, wir diesen Tag zum Relaxen am Stand genutzt. Am anderen Tag sind wir alle vier mit einem Guagua von El Portillo mit Umsteigen in El Limon nach Santa Barbara zum Markt gefahren. Für die beiden (Erich und Macrina) war die fahrt mit einem Guagua etwas neues.
Man stellt sich an den Straßenrand und wartet. Ein Guagua ist entweder ein Kleinbus, oder ein Pickup auf dessen offener Ladefläche Holzbänke montiert sind. Auch wenn sie für unsere Maßstäbe schon voll besetzt sind, wird eng zusammengerückt oder auf den Schoß genommen, vorne beim Fahrer noch ein paar Kinder untergebracht. Wir waren anschließend 17Personen in einem Kleinbus, der nicht viel größer war, wie ein VW-Bus!! Die Guaguas verkehren in dominikanischer Regelmäßigkeit aber eigentlich alle 20Minuten, zwischen den Orten. Der Preis wird vor Antritt der Fahrt mit dem Fahrer ausgehandelt. Cirka Preise pro Person, während unseres Aufenthaltes: El Portillo – El Limon, 25Peso. El Limon – Santa Barbara 50Peso.
Allerdings hat uns die Rückfahrt von Santa Barbara bis Hotel El Portillo – ohne Umsteigen- komplett nur 50Peso gekostet. Es gibt scheinbar keine festen Preise. Es ist jedoch wichtig, den zuerst genannten Phantasiepreis auszuschlagen. Dieser versucht natürlich soviel Geld wie möglich zu verdienen und schlägt auf den normalen Fahrpreis, Gringo- Idioten- und Hotelbändchenzuschlag auf. Wie wir bei unserem Besuch der schönsten Bar der Welt, von einem anderen älteren alleinreisenden Touri hörten, hat er mit Stolz erzählt, dass er für die gleiche Strecke NUR 500 Peso (1000Peso hin und zurück) bezahlt hat. Ich wette, der Guagua-Fahrer lacht noch heute. Wenn man schon einmal in Santa Barbara ist, muß man auf jeden Fall auf den Markt. Der Markt ist täglich, Sonntags jedoch nur bis mittags. Man sollte sich die Zeit nehmen und das geschäftige Markttreiben beobachten. Zwischen die dominik. Mamas stellen und die Umgebung auf sich einwirken lassen. Dies wird jedem sicher unvergesslich in Erinnerung bleiben. Hier wird alles angeboten was der fruchtbare Boden hergibt. Nebenbei aber auch Kleidung, welche zu großen Haufen aufgeschichtet ist. Dagegen sind unsere Wühltische aufgeräumt.
Manche Waren werden auf Tischen angeboten, zum Teil liegt es jedoch einfach nur auf der Erde.
Auch lebende Tiere werden angeboten, Hühner, Schweine, Vögel und Papageien. Daneben steht ein großer Hackklotz, worauf Hühner geschlachtet und zerlegt werden. Dazwischen hunderte von Fliegen. Einhaltung von europ. Hygienevorschriften hier nicht vorstellbar bzw. umsetzbar. Vom Markt aus geht es weiter zum Hafen. Nachdem wir durch einige Geschäfte gebummelt sind und einige Kleinigkeiten gekauft haben, ist unser Ziel die Trujillo-Brücke. Einst von dem berüchtigten Diktator gebaut, verbindet sie die kleinen Inseln, im Hafen von Santa Barbara, miteinander. Auf der letzten dieser kleinen Inseln, hat man vor vielen Jahren angefangen ein Restaurant zubauen. Man ist jedoch über den Rohbau nie hinausgekommen, die Überreste verfallen langsam. Von dieser Brücke aus, hat man einen wunderbaren Blick auf die Bucht von Samana und Cayo Levantado(Bacardi-Insel). Ein Spaziergang über diese Brücke ist ein lohnenswerter Ausflug, der nicht von vielen Menschen genutzt wird. Nachdem doch so langsam bei uns allen sich erste Erschöpfungsmerkmale zeigen treten wir den Heimweg an. Wieder zum Markt, ab zur „Haltestelle“ der Guaguas und den Rückfahrpreis Preis ausgehandelt.
Auf der Rücktour sind auch einige Einheimische mit im Bus, die auf dem Markt eingekauft haben.
So hören wir aus einem Beutel ein noch lebendes Huhn gackern. Eine Frau zeigt der anderen was sie an Kleidungsstücken für sich und Ihre Kinder erstanden hat. Überhaupt zeigt man sich auf der Fahrt die gegenseitigen Einkäufe. Einen anderen Tag verbrachten wir bei einer dominik. Familie eingeladen. Schon bei unserem ersten Besuch vor 5 Jahren lernten wir Chicci, ein netter und lieber Strand-Schmuckverkäufer, kennen.
Inzwischen ist er einer der wenigen die noch Larimar-Schmuck anbieten. Chicci ist so dünn, dass man immer gewillt ist, ihm etwas zu Essen zu besorgen. Sein Moped ist in einem katastrophalem Zustand, aber gerade noch fahrfähig. Trotzdem ist es sein ganzer Stolz. Er lebt mit Carmen – in wilder Ehe- und drei Kindern in den Bergen von Las Terrenas, Carmen hatte für uns gekocht. Sie lud uns ein, ihr Haus einmal von innen zu betrachten. Wir waren erstaunt, auf einer Grundfläche von ca 20qm wird gekocht, geschlafen und gelebt. Die Einrichtung ist sehr zweckmäßig. Jedoch muss man bedenken, dass das Leben hauptsächlich außerhalb der 4 Wände stattfindet. Gegessen wird dementsprechend hinter dem Haus unter einem riesigen Mango-Baum. Merengue Musik in ohrenbetäubender Lautstärke gehört ebenso dazu, wie das Eintreffen der umliegenden Nachbarn. Innerhalb kurzer Zeit ist scheinbar das ganze Dorf im „Garten“ versammelt.
Es wird viel geredet und diskutiert. Zwischendurch gibt es reichlich und sehr gutes Essen, Kaffee und noch mehr Rum aus Plastikbechern.
Wir hatten jede Menge Spaß und Unterhaltung. Alle waren bemüht uns etwas Gutes zu tun und wir waren von soviel Gastfreundschaft und Freundlichkeit überwältigt. Wenn ihr Chicci trefft, im Moment ist er häufig im El Guatapanal, bestellt ihm viele liebe Grüße von Irena und Henry, Petra und Thorsten.!!! Einige Abende zuvor sind wir mit Miguel, einem Hotelangestellten, nach El Limon zur Fiesta gefahren. Dort war Schulfest mit Auftritt einer Live-Band. Gegen 23Uhr ging es so langsam los. Das ganze Dorf war auf den Beinen, man sitzt ungezwungen zusammen, trinkt Presidente Grande (1 Liter) aus Pappbechern. Wenn die Flaschen leer sind, holt irgendjemand neue. Nach und nach treffen immer mehr Dominikaner ein, auch viele Hotelangestellte.
Es gibt alle naselang ein freundliches Ola und eine herzliche Begrüßung. Manche die uns da so herzlich begrüßten, haben wir im ersten Moment gar nicht erkannt. Erst nach 2maligem Hinsehen erkannten wir sie als den Strandverkäufer, mit dem wir uns vor ein paar Stunden noch am Strand unterhalten hatten, oder der Motoconchofahrer der uns mittags noch nach Las Terrenas gefahren hatte. Was uns auch sehr angenehm aufgefallen ist: Obwohl sehr viel Alkohol getrunken wurde, ist weit und breit niemand aus der Rolle gefallen. Ganz im Gegenteil, es wird mitgesungen, gelacht und getanzt. Leider ging der Abend viel zu schnell vorbei. So war auch unser Urlaub mal wieder viel zu schnell zu Ende.
Es ist jedes Mal das Gleiche. Zuerst freuen wir uns wie die kleinen Kinder, können es kaum abwarten ins Flugzeug zu steigen, kaum ist man angekommen, geht es auch schon wieder nach Hause. Aber wir wissen, wir kommen bald wieder hierhin zurück! Es ist wie ein Virus der uns infiziert hat. Dieses Land und seine Menschen, sind so liebenswert, da möchte man einfach immer wieder hin. Darum sind wir auch ein wenig traurig, als wir in den Transferbus zum Flughafen einsteigen. Allerdings haben wir zum Abschluss noch eine kleine Geschichte. Der Transferbus der uns in Sanchez abholte und uns nach Puerto Plata bringen sollte, war ein alter Mercedes Benz Reisebus. Als wir einstiegen machte der Bus noch einen recht guten Eindruck. Dies änderte sich jedoch nach einen wenigen Metern Fahrt. Die Hinterachsaufhängung schien völlig kaputt zu sein. Die Kfz-Fachleute unter euch, mögen mir meine laienhafte Ausdrucksweise nachsehen, jedenfalls schaukelte sich der Bus ab einer Geschwindigkeit von geschätzten 60KmH auf.
Dies steigerte sich bis kurz vor dem seitlichen Umkippen des Busses. Kurz vor dem drohendem Umkippen schaffte es der Fahrer jedoch jedes Mal die Geschwindigkeit soweit zu reduzieren, dass ein Unfall verhindert werden konnte. Außerdem war bei jedem Durchfahren eines Schlagloches oder Überfahrens einer Bodenwelle ein sehr lautes Geräusch zu hören, dass den Eindruck vermittelte die Hinterachse sei gerade abgerissen.
Waren wir Anfangs noch traurig die Heimreise anzutreten, hatten wir inzwischen Bedenken überhaupt heil und gesund den Flughafen zu erreichen. Auch der Fahrer der anfänglich das Problem mit „ No Problema“ kommentierte, schien mit der Zeit doch beunruhigt. Gelegentlich hielt er an um nachzuschauen ob die Weiterfahrt noch möglich ist. Auch unter den Mitreisenden (der Bus war voll besetzt) hatte sich zum Teil hörbar Besorgnis breit gemacht, wir sahen viele sehr besorgte Mienen.
So waren wir alle heilfroh als wir nach bangen Stunden das Flughafengelände erreichten. Der Wunsch im Bus zu bleiben, und wieder ins Hotel zurückzufahren, hatte sich mit diesem Bus für uns erledigt. Nun sind wir wieder zurück und der Alltag hat uns wieder. Das einzig positive für uns ist: nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Wir freuen uns schon bald wieder die Koffer zu packen.

Bis dahin.... und vielleicht einmal irgendwo auf Samana...
Henry & Irena

 
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